Ehrenfriedhof Burscheid:

der Ehrenfriedhof mit Obelisk

„1945 wurde auf Anordnung der Besatzungsmächte für die im Burscheider Raume verstorbenen russischen Kriegsgefangenen ein Ehrenfriedhof mit Obelisk eingerichtet. Das Denkmal wurde von einem nicht bekannten Steinmetz gestaltet.“
Dieser kurze Text wurde Anfang 1972 von der Stadt Burscheid an die Aufsichtsbehörden gerichtet.

Aber was stand dahinter?

Im Zweiten Weltkrieg wurden in Burscheid rund 2300 Zwangsarbeiter in unterschiedlichen Firmen und sogar in der Landwirtschaft eingesetzt. Da sie häufig die Einsatzorte wechselten, waren wahrscheinlich nie mehr als etwa 900 von ihnen gleichzeitig in Burscheid. Viele Zwangsarbeiter/Zwangsarbeiterinnen stammten aus Russland bzw. der Ukraine; viele wurden als Kinder oder Jugendliche hierher verschleppt. Über 4o von Ihnen überlebten – zum Teil als hier geborene Kinder – das Kriegsende nicht.

Der britische Stadtkommandant ließ 1945 zur Erinnerung einen schwarzen Obelisk mit russischer Inschrift aufstellen; 1995 wurde zusätzlich eine Tafel mit der deutschen Übersetzung angebracht. Dieses im Volksmund so genannte Russengrab ist schon durch seine abgeschiedene Lage historisch; zeigt die Lage doch sinnbildlich auch den Umgang in der Nachkriegszeit mit diesem düsteren Kapitel der Vergangenheit.

Weitere Informationen erhalten Sie auf Wunsch vom Bergischer Geschichtsverein Abteilung Burscheid.